15.01.2008

Zoo

Hach, was war das doch am Sonntag für am Wetterchen, als Fenja uns um halb 8 aus dem Bett schmiss und die Nacht kurzerhand für beendet erklärte. Beim Blick aus dem Fenster frohlockte ich auch schon stand doch ein 25 Km-Lauf auf meinem Trainingsplan und die Windräder auf den Feldern zeigten nahezu Windstille an. Dazu strahlender Sonnenschein und blauer Himmel - Herrlich!!! Was war das doch am Samstag noch ein Gekrücke, als ich je 2x6 Km-Runden in recht zügigen 4:45/Km laufen sollte. Das war nicht nur zügig – das war sogar ZUGIG! Und wie: die letzten 3 Kilometer hatte ich permanenten Gegenwind (lt. www.wetter.com später ca. 25 Km/h) und das bei noch nicht vollem Leistungsvermögen und ohnehin müden Knochen. Also kurzerhand nach der ersten Runde das Unterfangen auch im Hinblick auf den langen Lauf am nächsten Tag abgebrochen und noch 2,5 Km ausgelaufen.

Nun also „Kaiserwetter“. Natürlich ist dies auch meiner Lieblingsfrau nicht entgangen und während Fenja in der Badewanne vergnügt planschte, unterbreitete sie mir die Frage, ob wir denn heute nicht in den Zoo wollten, immerhin sei der letzte Tag des „Winter-Zoos“ (Rodel- und Eislaufbahnen wurden seitens eines Energiekonzerns aufgebaut und sollten auch in den kälteren Tagen den Zoo zumindest kostendeckend arbeiten lassen. Tja, was hatte ich für eine Chance? Also kurzerhand die Trainingspläne dann auf den späten Nachmittag verschoben, wohlwissentlich, dass der Umfang von 25 KM dann eh` nicht mehr zu absolvieren wäre…

Der eigentliche Zoo begann schon vor dem Zoo: lange Schlangen vor den Kassen machten uns als Jahreskartenbesitzer ja noch nichts aus – allerdings waren auch vor den Einlässen mindestens genauso lange Schlangen, so dass wir schon 15 Minuten warten mussten, um überhaupt Einlass zu bekommen. Da hatten offensichtlich noch ein paar Menschen mehr dieselben Einfälle gehabt, wie wir (wahrscheinlich allerdings ohne das Laufen…). Die Dramen setzten sich dann auch hinter dem Eingang fort: jedes Gehege – ob es nun draußen oder ob der Temperaturen drinnen war – war total überlaufen. Für uns mit Kleinkind war dies doppelt schwer: Fenja saß die meiste Zeit in der Karren (in einem schön warmen Steppsack), konnte aber dementsprechend an keinem der Gehege auch nur irgendwas (außer Beinen) sehen. Also: jedes mal das Kind aus dem Sack pulen, auf den Arm (wahlweise auch mal die Schultern) nehmen, gucken, warten und dann anschließend wieder verpacken. Ein Job, der ausnahmslos mir oblag, da Kerstin aufgrund der Schwierigkeiten Ihrer Schwangerschaft unsere „Kleine“ mit Ihren 11 Kilo nicht mehr tragen darf.

Ich mag den Zoo und bin gerne da (logo, sonst hätten wir ja auch keine Jahreskarten), nur am Sonntag machte es uns überhaupt keinen Spaß – überall nur Getrampel und Gedrängel, überall Leute und Geschubse. Selbst der Winter-Zoo konnte uns nicht mehr erfreuen: bis auf die Rodelbahn (wo man schätzungsweise 20 Minuten anstehen musste, um ca. 30 Sekunden auf einem Reifenschlauch eine Eisbahn herunter zu rutschen) war das ganze relativ unspektakulär und logischerweise brechend voll. Vollkommen frustriert verließen wir den Zoo dann nach ca. 3 Stunden gegen halb 3. Was wir dann sahen verschlug uns aber tatsächlich die Sprache: die Schlangen an Kasse und Eingang waren sogar noch länger als Vormittags, als wir dort waren! Und mir war in dem Moment klar, dass wir sogar noch ganz gut getroffen hatten. Hätte ich jetzt um diese Zeit dort anstehen müssen – sei es um Karten zu kaufen, oder auch nur am Eingang – ich wäre postwendend umgedreht und nach Hause gefahren. Auch auf die Gefahr hin, meine Lieblingsfrau komplett gegen mich aufzubringen: So was habe ich noch nicht gesehen: der Zoo war voller, als beim schönsten Sommerwetter und bei weitem mehr Affen, Elefanten und Rindviehcher vor den Gehegen, als dahinter…

Müßig zu sagen, dass es dann anschließend tatsächlich keine 25 Km mehr wurden, sondern nur 16 – dafür allerdings und logischerweise wieder mit vollem Gegenwind auf den letzten 5 Km…

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