19.12.2007

1960

1960 – was ist denn das für eine Zahl? Na ja, mein Jahrgang ist es nicht, schließlich bin ich genau 10 Jahre jünger. Mein IQ ist es leider, mein Gewicht Gott sei Dank auch nicht – na ja, gefühlt momentan schon... Nein, es ist meine aktuelle Kilometerzahl für dieses Kalenderjahr im Kilometerspiel, dass unter http://www.lg-w.de/km07/ angeboten wird. Warum ich mich damit beschäftige? Na ja, ich hatte mir eigentlich zum Ziel gesetzt, in diesem Jahr die 2000er-Marke zu knacken. Es sind zwar auch noch genau 11 Tage Zeit dafür, doch irgendwie hege ich momentan (berechtigte???) Zweifel an der Umsetzung dieses Vorhabens. Warum? Hmmm…, im Moment scheint sich alles gegen meine (Lauf-)Vorhaben verschworen zu haben: erst die (Gott sei Dank zunächst behobenen) Komplikationen mit Kerstin`s Schwangerschaft, über „Das Loch“ habe ich ja auch schon geschrieben und nun hat sich auch noch ein weiterer „Gast“ in unsere kleine Familie eingeschlichen – ein hartnäckiger und sehr resoluter Magen-Darm-Virus! Gottlob bin ich nicht davon betroffen, dafür meine beiden Mädels umso mehr. Fenja bricht schon seit Samstagnacht, wobei es jetzt „nur noch“ Durchfall ist und mein Ehegespenst hält seit Montag mehr oder weniger alle Schleusen geöffnet. Somit werden dann fest eingebuchte Trainingsabende kurzerhand über den Haufen geworfen und statt dessen Brühen gekocht, in Apotheken gestanden oder ganz einfach „dasein“. Wäre doch aber gelacht, wenn ich nicht doch noch die lächerlichen 40 Kilometer schaffen sollte…

1960 – das sind übrigens auch ungefähr so viele Sekunden, wie ich gestern Abend in der Warteschlange am Hauptbahnhof Hannover gestanden habe, um einem Mitarbeiter der Deutsche Bahn AG vorgelassen zu werden. Es war wirklich unglaublich: mehr als eine geschlagene halbe Stunde stand ich da dumm in der Warteschlange rum, weil es ganze 5 geöffnete Schalter am HAUPTbahnhof einer 500.000 Einwohnerstadt gab. Nun ist es ja auch absolut überraschend, wenn kurz vor Weihnachten so einige Leute gern mit der Bahn verreisen würden und hierfür ein wenig Beratung brauchen. Noch dazu um die Uhrzeit (ab 18:30 Uhr) - unfassbar! Damit war seitens der Bahn offensichtlich nicht zu rechnen. Ich habe mich zumindest zwischenzeitlich gefragt, wer eigentlich derzeit immer mal wieder gestreikt hat, die Lokführer oder das Schalterpersonal? Oder liegt hierin jetzt einfach eine neue Verhandlungstatik der Bahn? Man versucht den Ticketverkauf so weit wie irgend möglich einzuschränken, um den Lokführern zu signalisieren: „Schaut mal, wir können euch ja gar nicht mehr bezahlen – es will ja auch keiner mehr mit dem Zug fahren…“ Noch unverständlicher war allerdings, wieso es die Bahn schafft, in der gleichen Zeit drei junge Menschen mit roten Polohemden da rumlaufen zu lassen, die lt. ebenjenen Hemden Hilfestellung für den Fahrkartenkauf am Automaten da sind. Das Vorhaben dahinter ist mir persönlich ja auch klar: die Leute sollen halt dahin „erzogen“ werden, sich die Tickets halt selber zu besorgen. Nur geht das leider nicht immer und in allen Fällen so wirklich ohne weiteres und da braucht man (auch wenn man sonst technisch nicht wirklich unbedarft ist) ganz einfach Hilfe oder eine Beratung. Na und wenn man schon darauf angewiesen ist, dann braucht man dann halt auch noch Zeit…

Dabei war alles ganz einfach (dachte ich zumindest). Tickets hatte ich schon (gab es günstig bei Tchibo – kein Witz). Die Verbindungen hatte ich auch (aus dem Internet). Das, was ich braucht, waren die Reservierungen (die gab´s nicht bei Tchibo und über`s Internet war`s leider auch nicht möglich). Also an den Schalter, oder besser gesagt erstmal in die Schlange. Schließlich stehe ich dann wirklich vor einer Mitarbeiterin der Deutschen Bahn und denke: ok, ganz leicht… - ok, auch weit gefehlt: ich lege meine Ausdrucke der gewünschten Verbindungen auf den Tresen und bitte um die Buchung der entsprechenden (jeweils 2) Sitzplätze für Hin- und Rückfahrt. Das ganze wird verifiziert, geprüft, eingegeben, kontrolliert, nachgefragt – gebucht und berechnet. Alles in allem dauert dieser Vorgang gute 15 (!!!) Minuten – das darf doch wohl nicht wahr sein! Und zu allem Überfluss muß ich pro Reservierung, Nase und Zug 4,-- Euro berappen!!! Halt, nein, stimmt nicht – eine Anschlussfahrt (meint im Sprachgebrauch der Deutschen Bahn jedoch einen ZUG) ist inklusive. Da für die gesamte Strecke jedoch insgesamt zweimal umgestiegen werden muß, sind es alles zusammen pro Nase 16,-- also 32,-- insgesamt. Müssig zu erwähnen, dass es die Hälfte (und fast 40 Minuten weniger Zeit) gekostet hätte, wenn ich das ganze Online gemacht hätte. Wenn es denn möglich gewesen wäre…

17.12.2007

Unterfanten

Hat schon mal jemand von Unterfanten gehört? Nein??? Gut – ich nämlich auch nicht. Was natürlich nicht verhindert, dass diese „Tiere“ oder was auch immer es sein mögen, bei uns zu Hause in den letzten Tagen immer öfter Gesprächsinhalt waren:

Fenja singt leidenschaftlich gerne und zur jetzigen Zeit auch vornehmlich Weihnochtl-Lieder. So weit, so gut. Nun hat sie aber auch noch ein anderes Lied sehr gerne, dass Ihr Vater zu „seiner“ Zeit ebenfalls klasse fand: „Was müssen das für Bäume sein, wo die großen E-le-fanten spazieren geh`n, ohne sich zu stossen?“ – wie gesagt, Fenja mag es auch und singt es seit ein paar Tagen immer mal wieder. Allerdings mit einer kleinen (aber schwerwiegenden – nette Wortspielerei im Zusammenhang mit Elefanten - ) Abänderung: in ihrem Liedtext spazieren dort nämlich die „Unterfanten“ zwischen den Bäumen umher… Das bringt dann so ungefähr folgende Debatte in`s Wohnzimmer:

Handelnde Personen: Mama (kann auch durch Papa ersetzt – zumindest hierbei – werden) und Fenja

Mama: „Wie heissen die Kollegen?“
Fenja: „Unterfanten!“
Mama: „Nein, Du meinst doch bestimmt Elefanten“
Fenja: „Nein, Mama – Unterfanten“
Mama: „ Aber das Lied geht doch:…(singt die Liedzeile noch mal wie oben vor)“
Fenja singt ebenfalls, nun aber wieder ihre Version
Mama: „Aber was sind denn Unterfanten für Tiere?“
Fenja zuckt die Achseln
Mama: „Na siehst Du. Und Elefanten kennst Du doch aus dem Zoo“
Fenja: „Ja!“
Mama: „Also sind die Tiere in dem Lied doch auch Elefanten“
Fenja: „Nein, Unterfanten“
Mama: „Na gut, dann zeig`mir doch einfach mal einen Unterfanten…“
Fenja marschiert mit dem Anflug einer leichten Schippe davon – Mama/ Papa denkt: „OK, habe ich dann also doch gewonnen“ und freut sich.

Eine Viertelstunde später kommt die kleine Kröte (durchaus nur liebevoll gemeint!!!) dann mit einem Ihrer 1001 Bilderbücher unterm Arm an und setzt sich auf`s Sofa und verkündet mit einem breiten und provozierendem Grinsen: „Guck` mal Mama… E – le – fant!!!“

Diese Szene hat sich so (und in leicht abgewandelten Formen in den letzten Tagen immer mal wieder bei uns abgespielt, wobei eines fast überflüssig zu erwähnen ist: das Grinsen unserer Tochter wurde von Debatte zu Debatte immer breiter…

Und was macht das Laufen??? – Na ja, es geht… (noch nicht so richtig wirklich gut – und schmerzfrei – aber, es wird besser und ich hoffe auf das neue Jahr).

13.12.2007

Das Loch

Ein Loch tut weh!

dem Auto, wenn es ein Schlagloch in der Strasse ist und man drüber fährt
der Haushaltskasse, wenn es in einer Fensterscheibe ist oder auch
dem Körper, wenn es z.B. im Zahn ist

Wenn man allerdings selber in einem Loch steckt, dann kann das ebenfalls weh tun. Ich denke, ich weiß momentan nur zu gut, wovon ich rede, da ich mich in einem ziemlichen (und auch noch vielschichtigem) Loch befinde!

Zum einen ist da der Job, der momentan zu allem zu gebrauchen ist, nur nicht dazu, mich zu motivieren. Weder zur Ausübung meines Tätigkeit, noch zu anderen Dingen…

Zum anderen ist da das private Umfeld, wo ich mich zwar momentan in keinem wirklich Loch befinde, wie (also meine kleine Familie) uns in einer sehr schwierigen Situation befinden, da wir nach einer bereits erlittenen Fehlgeburt im Juni diesen Jahres nun erneut wieder um den glücklichen Ausgang der derzeitigen Schwangerschaft meiner Frau bangen müssen. Die strikte Ruhe, die meiner Frau verordnet wurde ist nur schwer zu gewährleisten, da ich ja voll berufstätig (wenn auch im Moment gänzlich unmotiviert) bin und wir mit Fenja einen kleinen Wirbelwind von knapp 2 Jahren haben. Von daher kam Kerstin eine Woche Krankenhausaufenthalt mit strikter Bettruhe Mitte November zwar ungelegen (wann jedoch ist ein Krankenhausaufenthalt genehm?), war aber die einzige Möglichkeit, die akut drohende Fehlgeburt zunächst einmal abzuwenden. In der letzten Woche waren wir dann zu dritt im Center Park „Bispinger Heide“ (kann ich sehr empfehlen) und haben die gemeinsame Zeit extrem genossen. Nun gilt es noch, drei bis vier kritische Wochen zu überstehen, dann sind die größten Ängste erst einmal ausgestanden.

Und dann steht da auch noch das läuferische Loch, in dem ich stecke. Aus verschiedenen Gründen habe ich in den vergangenen Wochen trainingsmäßig fast gar nichts gemacht: zum einen fiel es schwer zu laufen (bzw. ging gar nicht aus zeitlichen Gründen), als Kerstin im Krankenhaus war, zum anderen ist meine „Po-und Oberschenkel-Muskel-Verletzung“, die sich mittlerweile bis runter in die Kniekehle zog, so akut gewesen, dass ich die letzten zwei Wochen gar nicht laufen konnte. Insgesamt plage ich mich mit diesem „Zwacken“ nun schon ein knappes halbes Jahr rum. War zwar nie so ganz angenehm, aber der Schmerz war erträglich und behinderte das Laufen nicht wirklich (ob beim Marathon der Schmerz nun bei KM 30 kommt, oder von Anfang an da ist, spielt ja auch nur im Kopf eine Rolle ;o)) ). Aber die letzten 14 Tage ging (und lief vor allem) gar nichts mehr: selbst in Ruhepositionen hatte ich taube Schmerzen, die auch bis in den Rücken strahlten. Außerdem macht es mir weiß Gott keinen Spaß zu laufen, wenn es dunkel, kalt und nass ist. Zwei dieser drei Komponenten kann ich ertragen, aber alles zusammen ist zuviel.

Am vergangenen Samstag habe ich dann die ersten Laufversuche gemacht, auf einer kleinen, 6-Km-Strecke im gemächlichen Tempo (5:30). Der Schmerz war noch da, aber wieder erträglich. Ich konnte locker bis „an den Schmerz heran laufen“, aber hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass es wieder schlimmer werden könnte. Also vorgestern frohen Mutes zum Pingpank-Training und da gab`s dann mächtig einen auf die Glocke (bitte nur sinnbildlich verstehen, denn Markus ist wirklich ein sehr netter): 3x2 Km in jeweils 4:30 standen auf dem Plan, nachdem man sich ca. 3 Km eingelaufen hatte. Gnädigerweise durften wir die ersten beiden 2 Km-Strecken in lockeren 4:45 laufen, der letzte sollte dann aber tatsächlich `ne 4:30 bringen: da hat`s mich dann aber auch „zerrissen“. Nicht nur, dass der Schmerz wieder voll da war, nein auch die 14 Tage Pause und (was am schlimmsten war) jedes noch so kleine Stück Schokolade, Keks und Marzipan habe ich doppelt und dreifach gemerkt. Nach 500 Metern machten meine Beine dicht – schwer wie Blei und eigentlich nicht mehr zu laufen zu bewegen. Nach 700 Metern gab`s dann noch Seitenstechen dazu und nach einem Kilometer (also bei Halbzeit) bekam ich vollends keine Luft mehr. So schlimm habe ich mich noch nicht mal beim Zieleinlauf einer meiner Marathons gefühlt. Unterm Strich stand am Ende der letzten zwei Kilometer (wie ich da angekommen bin, weiß ich heute eigentlich immer noch nicht) aber eine Zeit von 8:25 auf der Uhr, also knapp 4:15 pro Km!!! Das Auslaufen (wiederum 3 Km) habe ich nur noch wie in Trance erlebt. Und gestern konnte ich mich gar nicht mehr bewegen. Heute geht es schon wieder einigermaßen und ich werde versuchen, nun meinen Trainingsplan (heute 10 Km in 5:15 er Tempo) wieder aufzunehmen.

Fazit: die Weihnachtszeit ist schön und lecker, aber wenn man sich nicht so bewegen kann, wie man es gerne möchte, bezahlt man dafür doppelt und dreifach!

Also: jetzt raus aus dem Loch!!!

14.11.2007

Alter, steifer Sack...

Ach Du meine Nase!!! Nach erfolgter Laufstil-Analyse durch den Trainer hat sich das ergeben, was ich ja eigentlich schon seit jeher wusste und was mir tatsächlich einiges an Problemen bereitet: ich bin ein steifer (vielleicht ja sogar schon ein alter) Sack!!! Ich habe beobachtet, dass jetzt in der dunklen Jahreszeit mein Schatten, wenn ich von hinten von Autoscheinwerfern angestrahlt werde, dann sieht es immer so aus, als wenn ich den typischen „Frauenlaufstil“ habe: die Knie relativ eng zusammen und die Füße werden leicht nach außen „weggeworfen“. Die Analyse hat dies (wenn auch Gottlob nur leicht) bestätigt. Was also tun??? Nun ja, ist gar nicht so leicht, wenn sich über Jahre hinweg dieser „Stil“ eingeschlichen hat. Der Markus und Werner (Verkäufer in Det`s Laufshop und ebenfalls Trainer) rieten mir dazu, bewusst mehr die Knie anzuheben (ist auch gut für die Muskulatur, mit der ich ebenfalls Probleme habe). Wird `ne tolle Geschichte – na ja, auf jeden Fall anstrengend.

Dazu dann auch noch die mittlerweile schon seit knapp 4 Monaten anhaltenden Muskelprobleme im linken Gesäßbereich: lässt sich nur durch dehnen, dehnen und nochmals dehnen beheben (frei nach dem Motto: Dehnen lügen nicht). Genau das ist echt der Hammer. Ich bin so steif, dass ein Stahlträger wirklich flexibel gegen mich ist… Ein hartes Stück Arbeit, aber ich habe ja auch Ziele…

Im Anschluss habe ich dann während der gemeinsamen Trainingseinheit einen weiteren Stufentest absolviert. Insgeheim hatte ich ja darauf gehofft, endlich auch mal unter die 3:45-Marke zu kommen (worauf Markus nur meinte, er wäre schon zufrieden, wenn ich die 4:00er anlaufe, das sei zum jetzigen Zeitpunkt vollkommen ausreichend). Schließlich habe ich ja Ziele… Na ja, beim dritten Stufentest, den ich nun bei ihm absolviert habe, bin ich das dritte Mal an der 3:45er Hürde hängen geblieben, wobei ich gestern (wie auch beim ersten Mal) nur 2 der vorgesehenen 400 Meter-Runden geschafft habe. Ist schon wirklich verblüffend, wie schnell der Körper doch seine Form verliert (und das ist mit den z.Zt. 2,5 Kilogramm mehr durchaus wörtlich zu nehmen). Schließlich habe ich seit dem Berlin-Marathon (30.09.) nicht mehr wirklich konsequent trainiert und mich auch mal wieder meinen Schwächen (Süßigkeiten) hingegeben. So was kommt von so was und zeigt also auch Wirkung. Nun bin ich mal gespannt, wie der Trainingsplan auf Basis des Stufentests ausfällt – ich habe ja Ziele…

09.11.2007

Laterne...

Au weia – nach nur einer Woche bin ich schon da, wo ich eigentlich gar nicht hin wollte: die erste Trainingseinheit des neuen Planes habe ich gestern kurzerhand ausfallen lassen, weil mir einfach nicht der Sinn nach Laufen stand, bzw. ich einfach zu faul gewesen bin, um mich noch mal auf zu raffen.

Nachdem die gemeinsam Trainingseinheit der Pingpänker phasenweise von starken Gegenwinden geprägt (und geplagt) war, war ich eigentlich guter Dinge, jetzt auf einem guten Wege zu sein. Die „Reds“ haben die Türken von Besiktas regelrecht auseinander genommen und mit einem Champions-League-Rekord von 8:0 direkt von der Insel zurück an den Bosporus geschossen. Ein zweites Highlight des Abends.

Der Mittwoch war sowieso zum Pausentag auserkoren und so habe ich den gesamten Abend damit zugebracht, zu bügeln. Wie erholsam… - na ja, klar: für Kerstin schon ;o))

Das Wetter gestern war den ganzen Tag so, wie man es sich immer wünscht. Zumindest wenn man vorhat, sich abends schön vor dem Kamin mit einer warmen Decke, einer großen Tasse Kakao (wozu haben wir ansonsten diese 1-Liter-Gigant-Mugs???) und leckeren „Schnabbuleien“ und seinem Schatz vor dem Fernseher zusammengekuschelt zu sitzen! Wollte ich ja gar nicht (vielleicht höchstens ein ganz kleines bisschen im Unterbewusstsein…) – wollte ja eigentlich laufen, immerhin standen ja langsame 12 Km auf dem Trainingsplan. Unter diesem Wettereinfluss stand auch die Frage ob wir zusammen mit Fenja an einem weiteren Laternenumzug im Nachbardorf teilnehmen oder ob den ins Wasser fallen lassen (im wahrsten Sinne).

Kurzfristig hörte der Regen jedoch auf, so dass wir spontan entschieden, dem Umzug beizuwohnen. Die Wahrscheinlichkeit, eine weiter Laterne durch permanenten Regen „hinzurichten“, wurde somit auf ein Minimum reduziert und wir trotzten unserer Tochter zuliebe der (gefühlt sibirischen) Kälte. War auch ganz nett, die kleinen Würmer mit summenden Müttern und brummenden Vätern (zu einen durch die tiefere Tonlage, zum anderen wohl auch aus Missstimmung, bei dem Wetter vor die Tür zu müssen) zu beobachten, wie stolz die unterschiedlichsten Laternen spazieren getragen wurde. Für Fenja sind solche Gewaltmärsche mit Ihren 21 Monaten noch zuviel: Obwohl sie schon recht gut läuft sind die Beine halt noch zu kurz und dementsprechend wären wir bei jedem Umzug der Besenwagen (aber immerhin beleuchtet). Folglich sitzt sie in ihrem Buggy (wie Gräfin Koks) und hält würde- und huldvoll ihre Laterne nach draußen.

Nach Beendigung des Umzuges hören komischerweise auch die Väter auf zu brummen – woran mag das liegen? Hat die Kälte ihnen die Stimmbänder eingefroren? Haben sie plötzlich Spaß am Tummeln der Kleinen? Oder liegt es vielleicht daran, dass am Start- und Endpunkt eine Theke mit Bier, Würstchen und Glühwein (auch noch mit Schuss) aufgebaut ist??? Man weiß es nicht so wirklich…

Uns reicht es nach je einem Bockwürstchen allerdings: es ist auch schon halb 8 und unsere Prinzessin verlangt nach dem „Sampelmännchen“ (Übersetzung für den geneigte Leser: das „Sampelmännchen“ ist eigentlich das „Sandmännchen“ – die Wortkreation stammt aber aus der Kombination mit dem schon vorher bekannten „Ampelmännchen“). Wie gut, dass Papa sich mit seinem Technikfimmel und der Anschaffung eines Festplattenreceivers durchsetzen konnte… Nach verstreutem Sand gilt es beim Zubettbringen des Kindes noch, die „Eisfüße“ der Tochter zu beseitigen – zwecklos: die Mama setzt sich hier durch (muss genetisch vererbt sein, mit den permanent kalten Füssen) und sagt „heute gehst Du mit Socken ins Bett“. Ok, früh übt sich halt, was mal eine „echte Frau“ werden will…

Jetzt käme eigentlich „meine Stunde“: es ist knapp halb 9, das Kind im Bett – ich könnte Laufen gehen. Das Wetter ist zwar weder heller noch wärmer geworden (was auch beides nicht unbedingt zu erwarten war), dafür ist es weiterhin trocken. Trotzdem habe ich wirklich keine Motivation/ Lust mehr und mein Schweinehund siegt. Ok, dann morgen Abend halt wenigstens eine halbe Stunde auf den Crosstrainer – und die Einheiten Samstag und Sonntag werden aber AUF JEDEN FALL gemacht… - ok, der Vorsatz ist gut…

06.11.2007

Nicht mehr planlos...

Jetzt wird es also wirklich ernst: seit gestern habe ich meinen neuen Trainingsplan (50 Km/ Woche), der für den November gilt und sein Hauptaugenmerk auf den Bereich Grundlagenausdauer zu legen scheint. Heute geht das ganze auch schon gleich an – wie bei Markus Pingpank üblich am gemeinsamen Dienstag mit den „Schweineeinheiten“, also Tempoläufen, Intervallen oder sonstigen Nettigkeiten, die ein Trainingsplan bereit halten kann… Das ist aber auch das gute an dem gemeinsamen Training, denn durch den „Herdentrieb“ fällt es wesentlich leichter, diese Einheiten zu absolvieren, als wenn man dies alleine tun müsste. Heute also 4 x 1,5 Km in 4:30/Km. Ist akzeptabel und sollte eigentlich kein großartiges Problem darstellen. Schließlich sind wir in der Vorbereitung auf Berlin auch schon ganz andere Einheiten gelaufen und soviel Kraft sollte ich auch trotz des Rekom-Monats noch aufbringen können.

Viel mehr Kopfzerbrechen macht mir das Wetter: den ganzen Tag wechselhaft und nasskalt. Und dann muss ich auch schon morgens um 6:00 Uhr meine Klamotten für abends um 19:00 Uhr zusammen packen, da ich zwischen Arbeit und Training nicht mehr zu Hause vorbei komme… Gut, wenn man viele und große Taschen, sowie einen großen Kofferraum hat ;o). Aber eklig scheint`s auf jeden Fall zu werden und der Spaß lässt sich dann wohl ein bisschen bitten, auch wenn ich gerade die gemeinsamen Trainings immer als wöchentliches Highlight ansehe.

Heute Abend dann noch Champions-League. Nein, nicht spielen, nur gucken… ;o)). Ich will mal hoffen, dass „meine zweiten Roten“, die „Reds“ aus Liverpool heute noch die Kurve kriegen und zu Hause an der Anfield Road gegen Besiktas Istanbul gewinnen können. Wäre immens wichtig, um weiter im Wettbewerb bleiben zu können. Schaun mer mal, oder wie hieß das doch so schön?

05.11.2007

Frei...

Ein (Lauf-)freies Wochenende, kann ich mir das mit meinen Vorsätzen überhaupt erlauben? Klar kann ich das sage ich mir, immerhin bin ich ja noch in der Startphase und es lässt sich mit dem Programm, das am Wochenende ansteht auch gar nicht anders bewerkstelligen: Lebensgefährte der Schwiegermutter hatte seinen 65. und da stehen im bergischen Land in Lennep so einige Nachfeiern an. Also Samstag frühzeitig in`s Auto geklettert und auf die Reise über die stauwillige A2 begeben – Überraschung! (Fast) kein Stau – der einzige kleine Engpaß verdient den Namen Stau nicht und so sind wir nach fast genau Stunden am Ziel angekommen. Begrüsst werde ich mit der Ausschreibung des Remscheider Röntgen-Laufs vom 28.10 sowie der Ergebnisliste aus der Zeitung vom Tag danach. Hmmm…., hatte ja grundsätzlich schon vor, hier mal irgendwann zu laufen. Abgeschreckt hatte mich allerdings ehrlicherweise hier schon ein bisschen das Profil: das bergische Land heisst halt nicht so, weil es topfeben ist… .

Angeboten werden unter anderem die Halb- und die Marathonstrecke. Ich stelle fest, dass die Marathonstrecke wohl tatsächlich nichts für mich ist: das Profil sieht sehr anspruchsvoll aus und die Meter, die es nach oben geht, halten sich mit den nach unten in etwa die Waage. Die Siegerzeit (2:56:xx) spricht auch schon Bände. Interessanter erscheint mir da dann schon der Halbmarathon: ca. 250 Meter hoch, dafür aber auch ca. 420 Meter wieder runter – das klingt akzeptabel. Auch die Siegerzeit in diesem Jahr ist nicht soweit von anderen Veranstaltungen entfernt: 1:11:xx – vielleicht lasse ich meinen Herbst nächstes Jahr in Remscheid ausklingen. Charmanter Nebeneffekt: für Übernachtungen bräuchte ich nicht zu zahlen – was plötzlich auch den Köln-Marathon zu einer ernsthaften Alternative zu Berlin im Herbst werden lässt…

Über mein Handy verfolge ich bei Kicker-Online, wie "meine Roten" sich gegen den BVB schlagen - mein Chef ist Dortmund-Fan und im Stadion. Gewinnen die "schwarze Füsse, gelbe Zähne-BVB"`s darf ich mich am Montag nicht wirklich im Büro sehen lassen, denn dann sind mir Hohn und Spott gewiss. Gottlob kommt es anders (dieser Höhenflug nimmt ja mittlerweile schon nahezu beängstigende Formen an...) und noch dazu scheint das alles sogar verdient zu sein, ansonsten hätte ich mit weiteren Neckereien zu rechnen...

Ansonsten geniesse ich das Wochenende im Kreise der Familie – tolle und tobe ungeniert mit Fenja rum und wir beschliessen, den Sonntag bei entsprechendem Wetter im nahegelegenen deutschen Märchenwald zu verbringen. Gesagt getan, am Sonntag ist es zwar bedeckt, dafür nicht kalt und trocken – also alle Mann nach Altenberg verfrachtet und hinein in die Welt der Gebrüder Grimm. Die ganze Anlage ist sehr nett gemacht – es gibt alle 150-200 Meter ein kleines Häuschen, in dem eine Szene eines Märchens nachgestellt wird. Dazu wird per Knopfdruck genau dieses Märchen vom Band erzählt. Es ist erstaunlich (oder sollte ich eher erschreckend sagen): von genau zweien dieser Märchen hatte ich in meiner Kindheit GENAU DIESE Version des Märchens als LP und ich kann heute das ganz immer noch mitsprechen!!! Ich erwische mich, wie ich vor diesen Häuschen stehe und synchron und auch mit denselben Betonungen wie die Hörspielsprecher, das Märchen vor mich hin flüstere… - das ist doch aber schon sooooo lange her…

Fenja ist am meisten von einzelnen Häuschen fasziniert, die auf akkustische Signale reagieren. Ruft man z.B. an einem Häuschen „Rumpelstilzchen“ – erscheint oben aus dem Giebelfenster eine entsprechende Figur, die das bekannte „heute back` ich…“-Gedicht zum Besten gibt und danach wieder verschwindet. Am meisten Eindruck macht aber das Häuschen wo auf den Befehl „Knüppel aus dem Sack“ die Szene nachgestellt wird, in der der Bösewicht (ich meine, es war der Bauer…) verprügelt wird. Den gesamten Nachmittag und auch noch auf der Rückfahrt nach Hause kommt immer wieder dasselbe: die Kleine zitiert „Nüppel au den Sack“ und schlägt sich dabei mehrfach mit der flachen Hand auf den Oberschenkel. Begleitet wird das ganze dann noch mehreren „Aua, aua, aua“-Rufen und einem verzückten Grinsen – wie leicht man doch die kleinen (und auch die großen – denn ich grinse seit meinem „Märchenrevival“ auch kontinuierlich) Kinder glücklich machen kann…

02.11.2007

Keine Lust...

Oh Mann, nach einem sehr besch… Arbeitstag hatte ich gestern ja eigentlich zu allem Lust – aber so gar nicht zum Laufen. Soll ich gleich am ersten Tag meine guten Vorsätze in den Wind schreiben, bzw. kurzfristig verschieben? Da ich sowieso erst Laufen gehen kann, wenn Fenja (knappe 21 Monate) im Bett ist, wäre dies noch ein weiterer (vorgeschobener) Grund: erst gegen 20:30 loszukommen, in kompletter Dunkelheit, nur mit Stirnfunzel (und das zur Laternen-Jahreszeit ;o) ) zu laufen ist dann ebenfalls nicht sonderlich motivierend, wenn man sowieso keine Lust hat…

Na ja, was soll`s denke ich mir: schließlich kenne ich das Gefühl keine Lust zu haben, dann dennoch loszulaufen und dann hinterher festzustellen, dass es genau das gewesen ist, was einem noch gefehlt hat damit der nicht so prickelnde Tag dann doch noch ein versöhnliches Ende nimmt. In fester Überzeugung, dass es auch heute so sein wird laufe ich also los. Auf dem Programm steht meine „Berg“-Runde – eine Strecke, auf der ich mehrere Steigungen zu bewältigen habe und die ich zu den sonst sehr flachen Strecken bei mir in der Umgebung als sehr nette Abwechslung empfinde. Immerhin sagt mir mein Garmin Forerunner 301 auf der Distanz von 15 Km einen Höhenunterschied von insgesamt 250 m.

Aber irgendwie ist das ein gebrauchter Tag: beim Laufen habe ich Rückenschmerzen, meine Ipod-Musik kann mich auch nicht stimulieren und es ist stellenweise sogar noch richtig windig – von vorne, versteht sich! Dann die Krönung: der Bahnübergang der S-Bahn ist geschlossen!!! Was ist das denn? Die ist doch sonst immer offen! Tolle Wurst – nach knapp 2 Km also anhalten und warten. Kommt da überhaupt `ne Bahn? Streiken die Lokführer nicht? Während ich schon darüber nachdenke, evtl. eine heute eine alternative Strecke zu laufen, nähert sich das Schienenfahrzeug dann doch noch… Ok, Schranke hoch, weiter laufen und langsam rein in den ersten „Anstieg“. Alles in allem `ne ziemliche Schinderei heute und Spaß will nicht so richtig und wirklich aufkommen. Dann auf dem Weg nach Hause die Krönung: dieselbe Bahnstrecke, allerdings ein anderer Übergang: GESCHLOSSEN!!! Das gibt`s doch gar nicht. Ich laufe diese Strecke seit nunmehr einem guten Dreiviertel Jahr – die Dinger sind immer offen. Heute beide dicht – 2 Übergänge, alle dicht – 100%-Quote sind ja sonst ganz nett, aber in manchen Situationen kann ich gerne drauf verzichten. Hätte ich das vorher gewusst, wäre ich wahrscheinlich gar nicht erst losgelaufen…

Endlich wieder zu Hause kommen nur Gedanken, dass es gut ist, vorbei zu sein – keine positiven Gedanken, doch gelaufen zu sein. Der Rücken schmerzt immer noch, schnell ein Körnerkissen drauf und vor die Glotze. Wollen wir mal hoffen, das der Tag morgen besser wird – also schon auf der Arbeit erbaulicher wird. Wobei – das ist morgen eigentlich relativ egal, schließlich gehen wir morgen Abend Laterne (ob ich mir meine Stirnfunzel aufsetze ist noch nicht endgültig entschieden), da kann der Tag auf jeden Fall ja nur noch gut enden!!!

01.11.2007

Jetzt geht`s Lo-hos!

So, es geht los: wieder ein neues „Produkt“ aus der Reihe, Dinge, die die Welt nicht braucht… - mein eigener Blog!!!

Was das hier werden soll? Ganz ehrlich? – Ich habe noch keine Ahnung. Ich fand einfach nur die Idee ganz spannend, ein paar Gedanken und Erlebnisse zu Papier (wenn auch nur virtuell) zu bringen und sie ggf. auch einer etwas breiteren Masse zugänglich zu machen, wobei sich letztlich die Frage stellt: WEN INTERESSIERTS???

Es ist heute der 01.November und nach dem Berlin-Marathon habe ich für mich selber die Rekom-Zeit für beende erklärt. Ab heute will ich mich wieder der Marathon-Vorbereitung (Schwerpunkt Hamburg am 27.04.2008) widmen und das Ganze ein wenig anders angehen, als es bisher der Fall gewesen ist. Ok, der Laufgruppe von Markus Pingpank (http://www.pingpank.de/) gehören ich nun schon seit ein paar Monaten an und das Training in dieser Gruppe und die Erstellung seiner Trainingspläne hat mir schon geholfen – auch wenn sich das in Zeiten bisher noch nicht wirklich widerspiegelt. Aber da ich jetzt das gesamte Jahr quasi durchgelaufen bin und mir dieses Jahr auch die obligatorische „Weihnochtl-Pause“ schenken will (hmmmm…, hoffentlich bekomme ich auch noch andere Geschenke…), habe ich bewusst den heutigen Tag gewählt, um mit der Vorbereitung zu beginnen.

Was soll denn jetzt eigentlich konkret anders werden?

– nun ja, das wesentlichste ist halt das „Durchlaufen“ und das damit verbundene „im Tritt bleiben“. Das wird mir bestimmt wieder sehr schwer fallen, weil mich nasse und kalte noch dazu oft dunkle Laufeinheiten nicht wirklich hinter dem sprichwörtlichen Ofen hervor locken können. Aber: ich habe für das Jahr 2008 hohe Ziele (auf die dann zu gegebener Zeit gesondert eingegangen werden soll).

– eine weitere Veränderung soll (und wird) eine veränderte Ernährung werden. Ich gestehe: ich bin eine Naschkatze. Es gibt kaum eine Tafel Schokolade, eine Tüte Color-Rado oder ähnliches, die mich überlebt hat und wenn es auch nur ein paar Minuten sind…- keine Chance!!! Es soll jetzt alles ein bisschen gesünder werden, also mehr Obst (aus dem ich mir, außer den obligatorischen Bananen in den letzten Wochen vor einem Marathon, bisher gar nichts gemacht habe) und mehr Gemüse (das ich zwar gerne esse, aber „Brokkoli schmeckt am besten, wenn er kurz vor dem Verzehr durch ein saftiges Steak ersetzt wird). Ich werde nun nicht anfangen „asketisch“ zu leben, doch will das ganze ein bisschen mehr einschränken und wer weiß: vielleicht kriege ich ja auch noch ein paar Kilos runter…


– und zu guter letzt werde ich jetzt beginnen, mich regelmäßig auch gymnastisch zu betätigen: Stretchen und Dehnen war bisher eher Alibi und die Ausnahme. Ich bin allerdings schon seit meiner Teeniezeit ein „steifer Knochen“ und jetzt im „hohen Mannesalter“ wird es nicht gerade besser. Ich rechne fest mit einer doch zuerst erstaunten und auf jeden Fall belustigten Ehefrau – aber: die Ziele…

Ich denke mal, dass dies meine Hauptbaustellen sein werden, womit ich aber auch viele Stellen habe, an denen es (ganz besonders jetzt zu Anfang) gilt, den ollen Schweinehund „auf dem Laufenden“ (nette Wortspielerei, wie ich finde ;o) ) zu halten.

Ich werde berichten. Seht dies als Versprechen oder vielleicht sogar als Drohung an!!!

P.S. Bitte seht mir nach, wenn das ganze noch ein bisschen "holprig" geschrieben ist, ich gelobe Besserung. Bin für Feedback aber auch jederzeit zu haben und dankbar