09.11.2007

Laterne...

Au weia – nach nur einer Woche bin ich schon da, wo ich eigentlich gar nicht hin wollte: die erste Trainingseinheit des neuen Planes habe ich gestern kurzerhand ausfallen lassen, weil mir einfach nicht der Sinn nach Laufen stand, bzw. ich einfach zu faul gewesen bin, um mich noch mal auf zu raffen.

Nachdem die gemeinsam Trainingseinheit der Pingpänker phasenweise von starken Gegenwinden geprägt (und geplagt) war, war ich eigentlich guter Dinge, jetzt auf einem guten Wege zu sein. Die „Reds“ haben die Türken von Besiktas regelrecht auseinander genommen und mit einem Champions-League-Rekord von 8:0 direkt von der Insel zurück an den Bosporus geschossen. Ein zweites Highlight des Abends.

Der Mittwoch war sowieso zum Pausentag auserkoren und so habe ich den gesamten Abend damit zugebracht, zu bügeln. Wie erholsam… - na ja, klar: für Kerstin schon ;o))

Das Wetter gestern war den ganzen Tag so, wie man es sich immer wünscht. Zumindest wenn man vorhat, sich abends schön vor dem Kamin mit einer warmen Decke, einer großen Tasse Kakao (wozu haben wir ansonsten diese 1-Liter-Gigant-Mugs???) und leckeren „Schnabbuleien“ und seinem Schatz vor dem Fernseher zusammengekuschelt zu sitzen! Wollte ich ja gar nicht (vielleicht höchstens ein ganz kleines bisschen im Unterbewusstsein…) – wollte ja eigentlich laufen, immerhin standen ja langsame 12 Km auf dem Trainingsplan. Unter diesem Wettereinfluss stand auch die Frage ob wir zusammen mit Fenja an einem weiteren Laternenumzug im Nachbardorf teilnehmen oder ob den ins Wasser fallen lassen (im wahrsten Sinne).

Kurzfristig hörte der Regen jedoch auf, so dass wir spontan entschieden, dem Umzug beizuwohnen. Die Wahrscheinlichkeit, eine weiter Laterne durch permanenten Regen „hinzurichten“, wurde somit auf ein Minimum reduziert und wir trotzten unserer Tochter zuliebe der (gefühlt sibirischen) Kälte. War auch ganz nett, die kleinen Würmer mit summenden Müttern und brummenden Vätern (zu einen durch die tiefere Tonlage, zum anderen wohl auch aus Missstimmung, bei dem Wetter vor die Tür zu müssen) zu beobachten, wie stolz die unterschiedlichsten Laternen spazieren getragen wurde. Für Fenja sind solche Gewaltmärsche mit Ihren 21 Monaten noch zuviel: Obwohl sie schon recht gut läuft sind die Beine halt noch zu kurz und dementsprechend wären wir bei jedem Umzug der Besenwagen (aber immerhin beleuchtet). Folglich sitzt sie in ihrem Buggy (wie Gräfin Koks) und hält würde- und huldvoll ihre Laterne nach draußen.

Nach Beendigung des Umzuges hören komischerweise auch die Väter auf zu brummen – woran mag das liegen? Hat die Kälte ihnen die Stimmbänder eingefroren? Haben sie plötzlich Spaß am Tummeln der Kleinen? Oder liegt es vielleicht daran, dass am Start- und Endpunkt eine Theke mit Bier, Würstchen und Glühwein (auch noch mit Schuss) aufgebaut ist??? Man weiß es nicht so wirklich…

Uns reicht es nach je einem Bockwürstchen allerdings: es ist auch schon halb 8 und unsere Prinzessin verlangt nach dem „Sampelmännchen“ (Übersetzung für den geneigte Leser: das „Sampelmännchen“ ist eigentlich das „Sandmännchen“ – die Wortkreation stammt aber aus der Kombination mit dem schon vorher bekannten „Ampelmännchen“). Wie gut, dass Papa sich mit seinem Technikfimmel und der Anschaffung eines Festplattenreceivers durchsetzen konnte… Nach verstreutem Sand gilt es beim Zubettbringen des Kindes noch, die „Eisfüße“ der Tochter zu beseitigen – zwecklos: die Mama setzt sich hier durch (muss genetisch vererbt sein, mit den permanent kalten Füssen) und sagt „heute gehst Du mit Socken ins Bett“. Ok, früh übt sich halt, was mal eine „echte Frau“ werden will…

Jetzt käme eigentlich „meine Stunde“: es ist knapp halb 9, das Kind im Bett – ich könnte Laufen gehen. Das Wetter ist zwar weder heller noch wärmer geworden (was auch beides nicht unbedingt zu erwarten war), dafür ist es weiterhin trocken. Trotzdem habe ich wirklich keine Motivation/ Lust mehr und mein Schweinehund siegt. Ok, dann morgen Abend halt wenigstens eine halbe Stunde auf den Crosstrainer – und die Einheiten Samstag und Sonntag werden aber AUF JEDEN FALL gemacht… - ok, der Vorsatz ist gut…

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